Moselsteig *Spezial* Wandern für die Großen



Wahnsinn, ein wenig glaube ich es immer noch nicht, dass @redrabbitheart und ich einen Teil des Moselsteigs als Biwak-Trekking-Tour machten.

Morgens um 7 Uhr am Bahnhof starteten wir Richtung Koblenz, genauer Löf an der Mosel. Unsere erste Biwak-Trekking-Tour sollte also beginnen, wir waren beide schon mehr oder weniger gespannt und aufgeregt, was da auf uns zukommen würde. Morgens nicht wissen, wo man abends schläft, haben wir alles dabei, evtl. zu viel so dass wir überladen sind? Fragt nicht, wie oft wir vorher unsere Rucksäcke hin und her packten. 😅 Danke an unsere Partner, die in der Woche davor bestimmt das ein oder andere mal dachten „arme Irre“ @mom.of.feet.and.paws & @to_kochi 😉. Von ständigen Wetter-App-checken mal abgesehen.
Nun ja, da saßen wir nun also im Zug Richtung Moselsteig. 🚉 Nach 3-mal Umsteigen ging es nun los, Rucksack auf, los in Richtung Steig bei durchwachsenem Wetter. Die ersten Kilometer ging es nur bergauf. War irgendwie klar, dass es sofort hochgehen musste. 😅 Oben angekommen der erste, aber auch letzte Regenschauer der ganzen Tour, schnell machten wir alles regensicher und gingen weiter bis zu einer Schutzhütte ☔️ Hier  stellten wir uns erst einmal unter, bis der Schutt vorüber war.
Als der Regen aufhörte, wanderten wir weiter über die ersten Felsen, durch Weinberge, Dörfer, Wälder und auch über die ersten Leitern und schmalen Steigwege, für die der Moselsteig bekannt ist. Nach 15 km erreichten wir nun die Burg Eltz. Was ein wahnsinns Bauwerk. 🤩🏰 Ganz klar, dass wir hier eine längere Rast mit vielen Fotos ganz Insta-Like machen mussten, oder? 🤳
Das nächstes Ziel war nun das Auffinden eine geeigneten Schutzhütte, für unsere erste Nacht in der Wildnis. 🏕
Anhand von Komoot entdeckten wir eine auf dem Steig gelegene Schutzhütte, nicht weit entfernt von unserer Position. Diese stand auf einem traumhaft schönen Platz mit Moselblick. Einen besseren Platz hätten wir uns für die erste Nacht unter freiem Himmel nicht denken können. Wir bauten unser Lager auf und genossen unser Abendessen. Anschließend ging es bei kuscheligen 4 Grad Celsius in die Schlafsäcke.

Tag 2 Nach der ersten Nacht.

6 Uhr früh der Wecker klingelt. Snooze⏰⏰⏰
Nächster Blick aufs IPhone 6:45 Uhr. Zeit für Kaffee. Außentemperatur 3 Grad, brr. Es brachte ja nix, wir mussten ja aus dem Schlafsack. Die erste Nacht in der Wildnis war etwas unruhig, aber trotzdem fühlten wir uns fit und ausgeschlafen. Wir blickten ins Tal und sahen wie der Nebel über der Mosel stand, es war der Hammer. Unten der Nebel, hier oben Sonne.

Während das Wasser für den Kaffee kochte, machten wir Fotos. Nachdem wir unseren Kaffee gemeinsam mit der Aussicht genossen hatten, lösten wir unser Lager auf und verstauten alles wieder im Rucksack. Wir hatten beide keinen richtigen Hunger, somit verschoben wir das Frühstück auf später, mit dem zusätzlichen Wissen, dass unten im Tal eine Tankstelle war. Wir konnten also die Croissants schon riechen. 😅

Noch einmal schnell geschaut, dass wir nichts zurückließen, ging es weiter auf dem Moselsteig. Nach ein paar Kilometern erreichten wir eine Tankstelle, dort konnten wir unsere Wasservorräte auffüllen und wir gönnten uns einen Kaffee sowie ein Croissant. Nach unserem Frühstück ging es weiter, ganz klar, es ging als erstes wieder rauf auf einen Berg. Auf dem Weg nach oben dachten wir, dass wir einen Serpentinenweg nehmen können, blöd nur, dass hier seit gefühlt 20 Jahren keiner mehr entlang ist. 🤷🏻‍♂️ Aber gut, wenn ein Baum quer liegt, muss man drüber oder drunter durch. Wie @redrabbitheart öfters sagte: Bringt ja nix, der Weg geht sich nicht von allein.“

Apropos Weg und Abkürzung, es war der Tag der Abkürzungen! Unfreiwillig gingen wir ein gutes Stück abseits des Steigs direkt an der Mosel und der Bundesstraße entlang, als wir merkten, dass wir falsch waren, waren wir bereits über den „Point of no Return“. Am Ende des Tages war es vermutlich gar nicht verkehrt, dadurch machten wir einige Kilometer im Flachen gut. 😄

Gegen Abend fanden wir eine süße kleine Schutzhütte mitten im Wald, es war also klar, dass wird unser Biwakplatz für die nächste Nacht. Allerdings war die Hütte sehr winddurchlässig. So entschieden wir uns dafür, unser Tarp in der Schutzhütte aufzubauen. Mit der Idee standen wir auch schon vor der Herausforderung, in der Hütte gab es nicht viele Befestigungsmöglichkeiten. Nach ein paar Versuchen hatten wir es aber geschafft. Somit stand nun unser trockenes und windgeschütztes Plätzchen für die Nacht, bei tatsächlich 7Grad. 😊 Nach dem Abendessen genossen wir noch den ruhigen Ort, bevor wir uns in unsere Schlafsäcke legten.

Tag 3 von unserem Abenteuer auf dem Moselsteig.

Die Nacht war ruhig, in der Ferne hörte man ab und an etwas im Unterholz.
Nach unserem Frühstück packten wir wieder alles zusammen und verließen die Schutzhütte. Der Moselsteig führte uns nach Cochem. Vorbei an einer sehr verlockenden Seilbahn, aber selbst wenn sie gefahren wäre, hätten wir sie nicht benutzt. Richtig unser erster Anlaufpunkt war wieder eine Tankstelle, denn das waren unsere Wasser-Auffüllstellen auf dem Moselsteig.

Man muss sagen, die Infrastruktur für Wanderer auf dem Moselsteig scheint außerhalb von COVID perfekt zu sein. Jede Menge Restaurants, Gaststätten, Imbisse, Pensionen, Hotels , Ferienwohnung sowie Campingplätze liegen am bzw. in unmittelbarer Nähe, die allerdings alle zum aktuellen Zeitpunkt geschlossen hatten. Wir waren also auf Tankstellen angewiesen.
Die Wetter-App sagte uns, dass es der wärmste Tag der Tour wird, juhu.☀️ Die Tagesetappe verlief die erste Tageshälfte über Weinberge. Nachdem wir das schöne Städtchen Cochem hinter uns ließen, ging es nun in die Weinberge, wetterbedingt kamen wir nur recht langsam voran, daher entschieden wir uns, dass wir nur 15 km wandern würden, dabei aber viele Pausen einplanten. Bei der Hitze kamen wir doch erstaunlich schnell und gut voran, trotz der ausreichenden Pausen. Unsere größte Pause verbrachten wir in einem Wald, mit Hängematte und einer warmen Mahlzeit vom Kocher.
Nach dem Essen schauten wir nach einer Tankstelle sowie einer geeigneten Stelle für die kommende Nacht. Es sah perfekt aus, alle Ziele lagen nur noch 5 km entfernt, somit waren wir bei den geplanten 15 km für diese Etappe. Ausgeruht und gestärkt zogen wir weiter erstmal Richtung Tankstelle. Nachdem wir dort unsere Flaschen sowie unsere Energiereserven auffüllten, machten wir uns auf zur Schutzhütte. 2 km, yeah, es passte auch super mit der Uhrzeit. 😄

Der Moselsteig verlief nun wieder über schmale, enge, steile, abfallende Pfade, quer durch die Weinberge, alles lief perfekt, es war genau unser Terrain. Hinter der nächsten Kurve sollte die Schutzhütte kommen. Doch leider kam es anders: 1. sie war besetzt und 2. nicht wirklich übernachtungsbrauchbar. 😖
Also schnell Komoot gecheckt. Die nächste Schutzhütte lag bei 5-7 km. Also gut, let’s go, es brachte ja nix. Vorbei an dem Ort Beilstein und wieder hoch ging es auf den Berg. Klar, dass vor der Schutzhütte ein Berg kommen musste. 😂 Nach insgesamt 19 km kam dann die erste Möglichkeit, auch diese war nix! Schnell noch mal auf Komoot geschaut. Klasse die nächste Hütte liegt unter 1 km. Als wir dort ankamen, war es der perfekte Ort. Wir ruhten uns kurz aus, schauten uns um und bauten unser Lager auf. Anschließend kochten wir unser Abendessen. Wir hatten sogar genügend Wasser für einen Tee übrig war.

In dieser Nacht hatten wir eine Außentemperatur von knapp an die 20 Grad, es war somit die heißeste Nacht der Tour. Was uns echt Probleme beim Einschlafen brachte. Dazu kamen dann noch Geräusche, die wir nahe am Tarp hörten. Schnell kamen die Fragen auf: „Was war es? Fuchs? Reh?“ Auf keinen Fall war es ein Wildschwein. Was also tun? Wir wollten ja wissen was es nun war, es brachte also nix, langsam raus aus dem Tarp und einmal nachschauen. In der Ferne schauten mich Augen an, ich vermutete es war ein Reh von der Höhe der Augen her, aber das war nicht die Ursache der Geräusche. Da ich allerdings nichts weiter sehen konnte, ging ich ins Tarp zurück und da schaute es mich an, eine kleine Maus. Ok, gut dachte ich, solange sie nicht meine Schuhe anfrisst, kann ich mit dem nächtlichen Besucher leben. 🐁
Wir schliefen also mit dem Rascheln der Maus im Laub und dem Rufen der Eule im Hintergrund ein.

Nun ist er da, der vierte und letzte Tag unseres kleinen Biwak-Trekking-Moselsteig-Abenteuers. 😃

Es waren 4 Tage voller neuer Erfahrungen, Herausforderungen und auch über
die eigenen Grenzen gehen für uns beide, an denen wir beide auch sehr viel dazu
lernen konnten. Ich bin mega happy und dankbar das Essi @redrabbitheart mit
mir diese Tour machte.

Während das Wasser für unseren letzen Kaffee kochte packten wir ein letztes
Mal unser Biwak zusammen und verstauten unser Gepäck in den Rucksäcken. 🏕
Nachdem wir unsere Frühstücksreste aufaßen, schulterten wir unsere liebgewonnenen Rucksäcke und gingen los. Übrigens der Rucksack von @redrabbitheart wog voll ca. 17 kg und meiner um die 20 kg. 🎒

Unser letztes Etappenziel war Senheim, von dort fuhren wir mit dem Bus nach
Cochem zum Bahnhof. Aber davor lagen noch ca. 6 km. Auf diesen 6 km wurden wir
mit herrlichen Ausblicken und Moselpanoramen verwöhnt, der Weg selbst war noch
einmal ein Traum von Steig, mit Seilpassagen und engen Serpentinen.
Im Tal lag nun Senheim unser Ziel, praktischerweise war vor dem Ortseingang eine
Tankstelle, ein letztes Mal Wasser auffüllen wir belohnten unser Ankommen mit
einem zweiten Frühstück, bevor es zum Bus nach Hause ging 🥐

Pünktlich mit dem Bus kam auch der Regen, 🌧 so dass es uns also
leichter fiel, die Tour hier zu beenden.
Von Cochem aus ging es dann platt, aber dennoch zufrieden in den Zug
nach Hause, nach über 60 km auf dem Steig mit über 1800 Höhenmetern.

Eines ist klar, es war nicht unser letztes gemeinsames Trekking-Abenteuer
und auch nicht unser letztes Mal an der Mosel.
😊
Ich hoffe euch gefielen die Beiträge zu unserem Microabenteuer an der Mosel.

Interessiert ihr euch dafür, was wir so dabei hatten? Dann schaut doch mal auf meinem
Twitch-Kanal vorbei oder im IGTV Video, allerdings gibt es dort nicht so viele
Bilder zu sehen wie auf dem TwitchKanal.

Kickt auf den Komoot-Touren Name für mehr Informationen und die GPX Daten. (Achtung ihr kommt auf einen externen Link mehr dazu in der Datenschutzerklärung) Folgt mir gerne auch auf Komoot, dort findet ihr all meine Touren.

Mit Hilfe der beigefügten Komoot- Daten könnt ihr die Tour selbst nachgehen. Ihr braucht Hilfe bei Komoot? Dann schaut doch mal auf meinem Komoot Guide vorbei!